Bereits im Jahre 1912 gibt es Erkenntnisse, dass in Mengshausen Schießsport betrieben wurde. Durch eine Anzeige in der Hersfelder Zeitung zur Einladung zum großen Preisschießen für den Sonntag, dem 07. Juli 1912 (erschienen am 06.07.1912 in der HZ), wird das belegt.
Im Jahre 1920, bereits zwei Jahre nach der Beendigung des ersten Weltkrieges, riefen schießsportbegeisterte Bürger aus Mengshausen den Schützenverein 1920 Mengshausen ins Leben.
Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass der damalige Landrat Cornelius die Gründungen von Schützenvereinen in den Gemeinden des Kreises Hersfeld begrüßte und den Schießsport als einen „sehr edlen Sport“ herausstellte. So konnte es nicht ausbleiben, dass der Schützenverein Mengshausen bald eine stattliche Mitgliederzahl erreichte. Stellvertretend für viele andere sind an dieser Stelle Männer namentlich zu nennen, die sich in der damaligen Zeit ganz besondere Verdienste um den Verein erworben haben.
Es waren dies die Herren: Willi Becker, Hans Gies, Johannes Schrön, Jakob Gies,
Friedrich Common, Paul Holzhauer, Adam Becker und Heinrich Hellwig.
Karl David, vielen noch bekannt, fungierte damals schon als Scheibenjunge in der Deckung. Gerade ihm verdanken wir die Neugründung im Jahre 1960. Er und auch Georg Weiffenbach zeigten sich zu Lebzeiten als eifrige Förderer unserer Schützengilde. Es werden heute noch in jedem Jahr nach Ihnen benannte Pokale ausgeschossen.
Kurze Zeit nach der Vereinsgründung konnte ein Schießstand auf den Grundstücken von Eichler und Lerch an der Straße nach Solms angelegt werden. Doch bereits im Jahre 1925 musste aus Sicherheitsgründen eine Verlegung dieses Schießstandes in die „Hohle“ vorgenommen werden, unter gleichzeitigem Ausbau eines 2. Schießstandes. In dieser Zeit fanden vor allem öffentliche Preisschiessen statt wozu „Jedermann freundlichst eingeladen wurde“ so die Zeitungsanzeigen aus der Hersfelder Zeitung. Die Siegerehrung wurde immer meistens in Verbindun mit einem öffentlichen „Ball“ oder einer gemütlichen Zusammenkunft beim Gastwirt Eichmann durchgeführt.
In dieser Zeit trat der Schützenverein Mengshausen dem Schützenbund „Hessentreue“ mit Sitz in Breitenbach am Herzberg bei. Zahlreiche Ehrenurkunden und ein Pokal des Schützenbundes zeugen heute noch von beachtlichen Schießleistungen der Mengshäuser.
Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde die rege Vereinstätigkeit jäh unterbrochen. Am Ende dieses Krieges mussten beide Vereinsgewehre abgeliefert werden, der errichtete Schießstand wurde zerstört, fast sämtliche Unterlagen gingen verloren.
Nach einer bald zwei Jahrzehnte währenden Pause war es im Jahre 1960 wieder soweit.
Am 28.Mai fanden sich im Gasthaus David etwa 20 Bürger ein, um den Verein unter dem Namen „Schützengilde Mengshausen“ neu zu gründen. An sechs Luftgewehrständen wurde in der Gastwirtschaft Eichmann der Schießsport wieder aufgenommen. Bereits zwei Jahre später stellte die Gemeinde ein geeignetes Gelände für den Bau eines Schützenhauses mit KK-Schießstandanlage zur Verfügung. Im Jahre 1969 bewilligten die hessische Landesregierung, der Kreis und die Gemeinde Mittel für dieses Vorhaben.
Am 11. April 1969 wurde der Grundstein zum Neubau unseres Schützenhauses gelegt.Bereits im Juli konnte das Richtfest gefeiert werden. Zum Kreisschützenfest am 11. und 12. Juli 1970 wurde dann das Haus seiner Bestimmung übergeben. Im Jahr 1973 erfolgte bereits die erste bauliche Veränderung am Schützenhaus. Durch einen Anbau war es möglich, eine Zentralheizung installieren zu können. Auch ein weiterer Auswertungsraum wurde geschaffen.In dieser Zeit war der leider schon im Jahre 1986 verstorbene Johannes Nuhn, erster Vorsitzender. Er hatte 1975 von Joachim Gröpler, der von der Neugründung des Vereins 1960 bis 1975 ununterbrochen Vorsitzender war, sein Amt übernommen. War es damals noch Joachim Gröpler, unter dessen Vorsitz das Schützenhaus gebaut und das Kreisschützenfest durchgeführt wurde, so konnte der Verein dankbar sein, ab 1975 in Johannes Nuhn einen ebenso rührigen Vereinsvorsitzenden zu haben.
Unter seinem Vorsitz und aufgrund seiner Initiative wurde die Fahnenweihe 1976 und das 60 jährige Jubiläum mit der Ausrichtung eines Schützenfestes durchgeführt. Nach dem allzu frühen Tod des 1. Vorsitzenden Johannes Nuhn am 25. 10. 1986 trat nun der damals 2. Vorsitzende Dieter Köhl als Nachfolger das schwere Erbe von Gröpler und Nuhn an.
Unter seinem Vorsitz wurde der im Baugenehmigungsverfahren schwer erkämpfte, 1984-1986 durchgeführte Schützenhausanbau, eingeweiht.
In Verbindung damit richtete man vom 14. bis 16. August 1987 in beispielloser Art und Weise das 45. Kreisschützenfest aus.
Nur kurze Zeit währte die Amtszeit von Dieter Köhl, der sein Amt 1988 zur Verfügung stellte.
Herbert Schmidt wurde am 01. Juli 1988 als 1. Vorsitzender gewählt, der ab diesem Zeitpunkt die Geschäfte des Vereins führte. Durch seine Initiative wurden im Jahre 1988 der Umbau der Küche, die Erneuerung der Toilettenanlage, die Schaffung des jetzigen Aufenthaltsraumes mit Theke, sowie der Einbau eines Kühlraumes, erwirkt. Ab sofort konnten nun auch größere Feierlichkeiten in den Räumen des Schützenhauses durchgeführt werden.
1990 wurde mit der Ausrichtung eines Schützenfestes das 70 jährige Vereinsjubiläum gefeiert.
In der Vorstandssitzung am 27. 01. 1992 wurde zum erstenmal darüber abgestimmt, die Planung eines Pistolenstandes voranzutreiben. Zwei Jahre zuvor hatte man sich bereits auf die Prioritätenliste der Fördermitteln für Sportanlagen des Landes Hessen setzen lassen. Daraufhin folgte in der Jahreshauptversammlung am 21. 02. 1992 die Gründung einer Pistolenabteilung.
Im Jahre 1998 wurden dann Mittel seitens der Hessischen Landesregierung, des Landessportbundes, des Kreises und der Gemeinde zur Verfügung gestellt und nach zweijähriger Bauzeit konnte am 11.11.2000 der Pistolenstand mit 5 automatischen Anlagen eingeweiht werden.
m Jahre 1998 kehrte Manuela Schmermund nach ihrem schweren Verkehrsunfall 1991 als Rollstuhlfahrerin zum aktiven Schießsport zurück. Von den außergewöhnlichen Zielen, die sich gesteckt hatte sollte die Gilde sportlich und auch gesellschaftlich in Zukunft profitieren.
Weitere sportliche Höhepunkte sind im Jahr 1999 zu feiern. Manuela Schmermund wird in den Kader der Deutschen Behindertenschützen aufgenommen und ihr gelingt es sich für die Olympischen Spiele (Paralympics) im Jahr 2000 in Sydney zu qualifizieren.
Im Jahre 2001 übernahm Bernhard Kalbfleisch als erster Vorsitzender die Geschäftsführung des Vereins.
Unter Bernhard Kalbfleisch wurde das Augenmerk in erster Linie auf die Sportlichen erfolge der Schützengilde gelegt. Und diese Erfolge, ließen auch nicht lange auf sich warten.
Die Teilnahme an den Hessen Landesmeisterschaften was in den Jahren zuvor als besondere Leistung honoriert wurde und auch als eine besondere Leistung anzuerkennen ist, wird jetzt in jedem Jahr von mehreren Schützen/innen unseres Vereins erreicht. Die Tatsache zeigt auf welch hohem Leistungsniveau zur Zeit im Verein geschossen wird.
Absoluter Leistungshöhepunkt bei den Hessischen Meisterschaften der Nachwuchsschützen/innen war der Gewinn der Silbermedaille von Michelle Horst. Michelle, die gerade im Jahr 2000 mit ihrer Leistungssteigerung auf sich aufmerksam machte wurde danach auch in den Nachwuchskader des Hessischen Schützenverbandes berufen in dem sie heute schießt. Auch Elena Kitanoska, Victoria Eichler, Lars Stowasser und Nicole Franke schossen zufriedenstellende Leistungen und erreichten gute Platzierungen.
Auch Manuela Schmermund setzte Glanzlichter im Jahr 2000. Mit Fernsehauftritten zu den Paralympics verabschiedet, wurde sie von der Bevölkerung von Mengshausen, den Vereinsmitgliedern und Politikern gebührend wieder empfangen.
Manuela war in Sydney in ihren zwei Spezialdisziplinen mit dem Luftgewehr (40 Schuss) und dem KK Gewehr (3 X 20 Schuss) am Start. Sie erreichte dort die hervorragenden Plätze 8 und zehn.
Außerdem wurde sie in dem Jahr noch Kreismeisterin in der Disziplin KK 100 Meter.
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt gelang Hans Eichler als erstem Schützen unserer Gilde die Teilnahme an den Deutschen Schießsportmeisterschaften in München. Im Jahr 2000 waren mit Michelle Horst und Manuela Schmermund gleich zwei am Start.
Die Leistungen waren zufriedenstellend und Platzierungen im vorderen Bereich der Ergebnislisten.
Weitere absolute Höhepunkte folgen im Jahr 2001!
Manuela Schmermund belegt bei den Hessischen Meisterschaften mit dem Luftgewehr (40 Schuss liegend) den 3. Platz. Sie wird mit 290 Ringen Hessische Landesmeisterin in der Disziplin KK 100 m.
Bei den Deutschen Meisterschaften wird sie in dieser Disziplin mit 277 Ringen 12.
Bei der gleichen Veranstaltung holt sie sich in der Disziplin Luftgewehr 40 Schuss stehend und KK Sportgewehr 3 X 20 Schuss mit 390 Ringen bzw. 558 jeweils die Silbermedaille.
Bei den Europameisterschaften in Dänemark erreicht Manuela auf europäischer Ebene mit 550 Ringen im KK-Dreistellungskampf Platz 5.
Den größten Erfolg gelingt ihr mit dem Gewinn der Europameisterschaft mit dem Luftgewehr 40 Schuss mit 383 Ringen.
Ein gebührender Empfang wurde ihr durch Bevölkerung, Vereinsmitglieder, Bürgermeister Helmut Opfer und Erster Kreisbeigeordneter Christa Bittner bereitet.
Eine weitere Gelegenheit einen Empfang zu organisieren lieferte Michelle Horst. Nachdem Sie bereits im Jahr 2000 die Silbermedaille gewann, gelang ihr im Jahr 2001 mit hervorragenden 292 Ringen der Gewinn der Hessischen Meisterschaft im Luftgewehrdreistellungskampf der weiblichen Jugend.
Zuvor hatte sie bei den Gaumeisterschaften den Einzeltitel sowie den Titel mit der Mannschaft errungen.
Auch Elena Kitanoska hatte sich für die Teilnahme an den Hessischen Meisterschaften qualifiziert konnte sich dort ernorm steigern und wurde in der Jugendklasse mit 574 im Luftgewehrdreistellungskampf Fünfte. Auch Monika Reiser und Lars Stowasser hatten sich für die Hessischen Landesmeisterschaften qualifiziert und erreichten gute Ergebnisse.